IGEL IM GARTEN - OG Vierkirchen

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IGEL IM GARTEN

UMWELT-TIPPS
Igel im Garten gefunden, was kann ich tun?
Wann und wie wir die Igel richtig unterstützen können erfahren Sie hier auf der kompetenten Seite des Vereins PRO IGEL e.V. unter der Checkliste Erste Hilfe.

Wichtig zu wissen! Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist es verboten, Wildtiere der geschützten Arten – dazu zählt der heimische Igel – in ihrer Freizügigkeit zu beeinträchtigen. Und Igel sind keine Waldbewohner! Artenreiche, naturnahe Gärten sind ihr bevorzugter Lebensraum.
Sie wollen das Leben in Ihren Garten einladen? Wunderbar! Hier gibt es noch mehr Informationen:
https://www.igel-in-bayern.de/igel-igelfreundlicher-garten-tipps/
https://igelzentrum.ch/images/Doc/Igelfreundlicher-Garten-web.pdf
https://www.weltderigel.de/
https://www.vierkirchen.de/files/384/ein-stueck-zurueck-zur-natur-naturkomplett.pdf

Wenn Sie unsicher sind über das weitere Vorgehen, melden Sie sich telefonisch (Tel. 08139/99 58 51) oder per Mail bei uns. Wir versuchen dann, Kontakt zu Fachleuten herzustellen und herauszufinden, ob der Igel medizinische Hilfe braucht. Leider sind die meisten Igelpflegestationen und auch die Wildtierstationen der Tierheime wie auch im letzten Jahr schon überbelegt, so dass jede Hilfe besser ist als keine Hilfe.
Hier eine Liste mit Igel-Pflegestationen:
Falls Sie sich ein Herz fassen und einem Igel privat helfen möchten, nachfolgend einige Tipps für den Herbst und Frühling.
Herbst
Wenn Sie einen kleinen Igel gesehen haben -  im Garten oder auf der Straße - und Sie nicht sicher sind, ob er das notwendige Gewicht zum Überwintern hat: Den Igel vorsichtig wiegen. Kritisch ist ein Gewicht von <350 Gramm (Mitte Oktober) bzw. <500 Gramm (Ende Oktober / Anfang November).
Falls das Einfangen nicht möglich ist: Beim Zusammenrollen sollte der Igel mindestens die Größe einer Grapefruit haben. Ist der Igel kleiner, sollte man versuchen, ihn bei der nächsten Gelegenheit zu sichern. Auch tagsüber laufende Igel sind meist hilfebedürftig (gesunde Igel sind nachtaktiv). Jungigel können je nach Witterung noch bis Dezember unterwegs sein!

Futter: Der Igel ist ein Fleischfresser. In menschlicher Obhut wird er mit Katzendosenfutter, bitte Huhn- od. Geflügel-Pastetenfutter ohne Soße, Gemüse, Reis, und Igeltrockenfutter von Vitakraft versorgt. Bitte kein Obst od. Gemüse. Das führt zu Koliken. Bei kleinen Igeln bitte das Trockenfutter mahlen oder in Wasser aufweichen. Mit einem Esslöffel Oliven- oder Maiskeimöl, helfen Sie ihm bei der Gewichtzunahme. Zum Trinken bekommt er Wasser, bitte KEINE Milch, der Igel hat eine Lactose-Unverträglichkeit! Auch Rührei ohne Salz ab und zu zusätzlich, mögen sie meistens. Dies kann auch eine Übergangslösung sein, wenn Sie gerade kein Katzenfutter im Haus haben. Die Schalen sollten nicht höher als 2 cm sein, bei einer Größe von etwa 10cm Durchmesser. Ein Igel frisst in einer Nacht ca. 200-300g. Bei Überschreiten des kritischen Gewichts von ca. 500 g einen Schlafplatz im Garten anbieten. Das Bereitstellen von Katzenfutter im Garten ist auf jeden Fall eine Hilfe!
Vorstellung beim Tierarzt: Evtl. vorher anfragen, ob der Tierarzt Erfahrung mit Igeln hat.
  • Elektrolytlösung? (B-)Vitamine? > Bei schwachen Tieren oft lebensrettend!
  • Entwurmung? > Nur bei behandlungsfähigem Tier! Womit entwurmt? > Erste Wahl: Wirkstoff Levamisol, 2mal im Abstand von 48 Stunden ins hintere Drittel des Körpers unter die Haut gespritzt.

Unterbringung bei häuslicher Pflege: Den Igel gründlich nach Fliegeneiern, Maden und Zecken absuchen und diese ggf. mit einer Pinzette entfernen. Igel sind nachtaktiv, d.h. sie schlafen tagsüber. Sie brauchen 2 Kartons: Einen großen, stabilen Pappkarton (Minimum: 60 cm x 80 cm, Höhe mindestens 50 cm, sonst klettert der Igel heraus), in den Sie als Schlafhaus einen kleinen Pappkarton stellen(ca. 20 cm x30 cm Grundfläche) mit ausgeschnittenem Tor, links oder rechts   (10 cm breit und hoch). Als Bodenbelag nimmt man in beiden Kartons vierfach gelegte Zeitung, das Schlafhaus wird zusätzlich mit leicht geknülltem Küchen- oder Toilettenpapier gefüllt. Zeitung und Papier sind täglich, am besten morgens, zu erneuern. Bitte keine Blätter aus dem Garten (erneute Konfrontation mit Keimen und Pilzen), auch kein Heu oder Stroh (Schimmelbildung, unhygienisches Festsetzen zwischen den Stacheln), verwenden.
Ausführliche Broschüren zur Igelhilfe lassen sich auch unter https://www.pro-igel.de/ herunterladen z.B. zum Winterschlaf in menschlicher Obhut: https://www.pro-igel.de/downloads/merkblaetter/winterschlaf.pdf
Frühling
Im Vorfrühling sind zum Teil schon viele Igel aus dem Winterschlaf aufgewacht. Es sind jedoch noch keine Insekten unterwegs und es kann noch einmal eine Kälteperiode geben. Falls Sie in Ihrem Garten dann einen Igel laufen sehen, vor allem tagsüber, braucht er unsere Hilfe. Viele Igel sind leider schon krank und schwach in den Winterschlaf gegangen und benötigen dann eine Zufütterung. Bitte stellen Sie hochwertiges Futter in den Garten (getreidefreies Katzennassfutter ohne Sauce und Gelee) und unbedingt frisches Wasser!
Was können Sie sonst noch beachten:

Falls Sie schon Schaufel, Rechen und Schere im Garten schwingen, passen Sie bitte auf, dabei keine Igel versehentlich zu verletzen, im Winterschlaf zu stören oder sie umzusetzen. Vorsicht auch beim Komposthaufen!
Wenn die Gartensaison dann richtig beginnt, achten Sie darauf, dass genügend wilde Ecken für die Igel und andere Tiere übrig bleiben. Beim Mähen sollten z.B. Blumeninseln stehen gelassen werden, da diese Nahrung und Zuflucht für Insekten bieten und diese wiederum für Insektenfresser wichtig sind.
Mähroboter  bitte nur tagsüber betreiben und idealerweise erst, nachdem die zu mähende Fläche kurz abgesucht wurde (gilt auch für den normalen Rasenmäher).
Insektengifte und Schneckenkorn haben nur auf den ersten Blick einen praktischen Nutzen. Leider vernichten sie nicht nur die vielfältige Welt der kleinen Gartenbewohner, sondern entziehen auch Nützlingen und größeren Arten wie Igeln, Vögeln, Molchen und mehr die Nahrungsgrundlage.
Wasserstellen, Goldfischteiche etc. sollten über eine flache Uferzone oder einen Holzsteg verfügen, damit hereingefallene Igel leicht wieder herausfinden.
In alten Netzen (vom Obstbaum), Schnüren, leeren Säcken oder ähnlichen Abfällen im Garten können sich Igel verheddern und ersticken oder verhungern. Auch unabgedeckte Kellerschächte stellen eine tödliche Gefahr für Igel, Amphibien oder Mäuse dar. Regelmäßig kontrollieren oder noch besser abdecken!
Vielleicht ist dieses Jahr ja auch ein wenig Gartenumgestaltung an der Reihe? Dann überprüfen Sie, ob Ihr Gartenzaun durchlässig für Igel ist oder eine lebensfeindliche Abwehrmauer darstellt. Bei Maschendrahtzäunen oder Holzlatten lässt sich leicht nachträglich eine Igelpforte öffnen.

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