LICHT AUS FÜR DIE TIERWELT - OG Vierkirchen

Ein lauer Sommerabend im Garten, am Himmel leuchten die Sterne und im Garten hunderte Glühwürmchen, dazu der Duft von Nachtviolen… Wem würde das nicht gefallen? Nur: Leben in Ihrem Garten noch Glühwürmchen? Und wenn ja: könnte man sie überhaupt sehen?

Tatsächlich sind die drei bei uns vorkommenden Leuchtkäferarten selten geworden. Einer der wichtigsten Gründe für ihr Verschwinden ist die zunehmende Lichtverschmutzung. Nicht so bekannt wie Umweltverschmutzung, aber ebenso gravierend für das Artensterben. Gemeint ist mit „Lichtverschmutzung“ die Verunreinigung der natürlichen Dunkelheit durch Licht. Siedlungen, Industriegebiete, Straßen – überall wird beleuchtet, meist die ganze Nacht hindurch. Das Licht streut weit und sorgt dafür, dass es kaum noch Orte gibt, die in natürlicher Dunkelheit liegen.

Dadurch verlieren viele Wildtiere ihre Orientierungsfähigkeit, der Sternenhimmel verblasst, Nachtruhe, Tagesabläufe und Fortpflanzungsfähigkeit werden gestört. Besonders die Glühwürmchen sind auf die Dunkelheit angewiesen, um sich fortpflanzen zu können, denn nur dort finden Weibchen und Männchen zueinander.

Doch was können wir tun? Während wir im von Straßenlaternen beleuchteten Vorgarten meist keinen Einfluss auf den Lichteinfall haben, können wir im restlichen Garten auf zusätzliche Gartenstrahler, Solarlichter und ähnliches verzichten. Für abendliche Sommerpartys darf gerne Licht in den Garten, aber für den Rest der Nacht und im Alltag sollte auch im Garten Dunkelheit einkehren. Hier eignet sich auch der Einsatz einer Zeitschaltuhr oder – noch effektiver – ein Bewegungsmelder.

Zusätzlich sorgt eine Bepflanzung mit Stauden und Büschen, unter denen auch länger Laub liegen bleiben darf, für einen geeigneten Rückzugsort der Glühwürmchen und ihrer Larven. Auch der Verzicht auf Gifte wie Schneckenkorn hilft, denn die Larven ernähren sich hauptsächlich von kleinen Schnecken.

Ein Garten voller Glühwürmchen weckt Kindheitserinnerungen, ist aber auch heute noch machbar!